SAVOIRSOCIAL führt eigene Projekte durch und wirkt in unterschiedlichen Projekten von Partnerorganisationen mit.
Nach der Testdurchführung der VPA wurden zuerst die Rückmeldungen der betroffenen Betriebe, der beteiligten Prüfungsexpert*innen und Kandidat*innen sowie von allen Chefexpert*innen in die Ausführungsbestimmungen (Grundlage) und die Instrumente der VPA eingearbeitet. Anschliessend gab die Schweizerische Kommission für Berufsentwicklung und Qualität SKBQ FaBe an ihrer Sitzung anfangs November ein Feedback zu diesen Dokumenten. Nun werden sie erneut überarbeitet. Ende Januar ist die Verabschiedung durch die SKBQ zuhanden des Vorstandes von SAVOIRSOCIAL geplant Der Vorstand wird Mitte Februar darüber befinden. Anschliessend werden die Unterlagen veröffentlicht. Zu den Instrumenten gehören u.a. ein Leitfaden, Beurteilungsraster und Beispiele von Praxisaufgaben.
Die Schulungen der Chefexpert*innen sowie der Prüfungsexpert*innen (rund 2400 Personen) werden von der EHB durchgeführt. Die Vorbereitungen dazu sind in vollem Gange. Die Nullserie der BK-Prüfung wird aktuell erarbeitet und im ersten Quartal in ausgewählten Schulkassen getestet. Neu werden die beiden Prüfungsteile in drei Sprachen erarbeitet.
Seit Sommer 2021 gelten die revidierten Bildungsgrundlagen FaBe. Damit findet im Sommer 2024 das erste Mal das Qualifikationsverfahren nach revidierter Bildungsverordnung statt (BiVo Art. 15 bis 20). Neu wird es in allen Kantonen eine einheitliche Vorgegebene Praktische Arbeit (VPA) geben. Die schriftliche Berufskenntnisse-Prüfung besteht neu aus zwei Positionen.
Die Erarbeitung des neuen Qualifikationsverfahrens beinhaltet mehrere Schritte:
Das Projekt ist umfassend und betrifft ein sehr breites Publikum. Dementsprechend sind auch viele Organisationen, Gruppen und Akteure involviert.
Auftraggeber ist der Vorstand von SAVOIRSOCIAL. Als Steuergruppe fungiert die SKBQ FaBe. Die Projektleitung hat die Geschäftsstelle von SAVOIRSOCIAL inne. In den Projektgruppen arbeiten verschiedene Fachexpert*innen mit. Die Eidg. Hochschule für Berufsbildung (EHB) leistet spezialisierte Beratung im Projekt:
Die detaillierte Projektorganisation ist in einem separaten Dokument ersichtlich:
Der Zeitplan ist hier verfügbar.
Projektdauer: Bis Sommer 2024
Projektzuständige bei SAVOIRSOCIAL: Ursula Zweifel
Stand: Oktober 2022
Aktuell
Die Projektorganisation ist geklärt: Die Mitglieder der Steuer- und der Begleitgruppe sind gewählt, die externe Projektleitung und die externen Fachexpertinnen stehen ebenfalls fest. Das SBFI hat grünes Licht gegeben für den Projektstart. Als nächstes werden Expert*innen im Arbeitsfeld der Frühen Kindheit interviewt. Auf dieser Grundlage wird ein Entwurf für das Qualifikationsprofil der zukünftigen Berufsprüfung erarbeitet. Um die Finanzierung zu sichern, wird das SBFI um einen Projektförderbeitrag angefragt.
Ausgangslage
Der Bereich der Frühen Förderung/Frühe Kindheit umfasst alle Tätigkeiten und Massnahmen, welche die frühkindlichen Entwicklungs- und Bildungsprozesse unterstützen und fördern. Es gewinnt in der nationalen und internationalen Sozialpolitik immer mehr an Bedeutung. Das Thema ist an der Schnittstelle zwischen dem familiären und vorschulischen Umfeld angesiedelt und soll insbesondere die Chancengleichheit im Bildungssystem fördern. Eine Studie, die im Auftrag von SAVOIRSOCIAL durchgeführt wurde, hat Kompetenzlücken beim Personal, das in Angeboten im niederschwelligen Bereich (Spielgruppen, Eltern-Kind-Treffpunkte etc.) tätig ist, ausgewiesen.
Projektziele
Mit dem Berufsentwicklungsprojekt soll Personen mit einem Bildungsabschluss auf Sekundarstufe II, die im Bereich der Frühen Förderung und Sprachförderung arbeiten, eine eidgenössisch anerkannte Qualifikation auf Tertiärstufe geboten werden. Die Arbeitgeber*innen erhalten durch den Bildungsabschluss eine zusätzliche Möglichkeit, ihr Personal zu fördern. Damit gewinnen auch die Angebote an Qualität, wovon die Kinder und ihre Eltern profitieren. Der Fokus wird auf eine Berufsprüfung (eidg. Fachausweis) gelegt. Diese entspricht im Nationalen Qualifikationsrahmen (NQR) dem Niveau 5.
Projektphasen und Zeitplan
Projektorganisation
Nachfolgend ist die Projektorganisation aufgeführt, welche für alle Phasen des Berufsentwicklungsprojekts vorgesehen ist:
Projektdauer: 2021 bis ca. Ende 2024
Projektleitung bei SAVOIRSOCIAL: Cécile Annen
Stand: Dezember 2022
Aktuell
SAVOIRSOCIAL wird als erstes die Ausgangslage betreffend Berufsmaturität im Sozialbereich eruieren und analysieren (welche Daten sind bereits vorhanden? Welche sollen ergänzend erhoben werden? etc.) Danach wird das weitere Vorgehen konkretisiert.
Ausgangslage
Im Beruf Fachmann*frau Betreuung EFZ ist die Berufsmaturitätsquote im Vergleich zu anderen Berufsfeldern tief. Gemäss einer von SAVOIRSOCIAL in Auftrag gegebenen Studie absolvieren nur rund 10 % der Lernenden Fachmann*frau Betreuung die Berufsmatura (je rund 5% die ausbildungsbegleitende BM1 resp. die BM2 nach der Lehre). Zum Vergleich: Über alle beruflichen Grundbildungen betrachtet, liegt die BM-Quote bei 15% (Referenzjahr 2018). Gleichzeitig hat eine andere von SAVOIRSOCIAL in Auftrag gegebene Studie gezeigt, dass die Stärkung der Berufsmaturität eine wichtige Massnahme darstellt, um die Kompetenzlücken des Fachpersonals im Bereich der Frühen Förderung zu decken.
Die Berufsmaturität wird in einem bestimmten Fachgebiet abgelegt, im Falle von FaBe mehrheitlich im Bereich Gesundheit und Soziales. Sie öffnet verschiedene Türen für den Erwerb von vertieften Kompetenzen: Die BM ermöglicht den prüfungsfreien Zugang zu einem fachgebietsverwandten Studium an einer Fachhochschule, z.B. Soziale Arbeit oder ein Studiengang im Gesundheitsbereich. Der Zugang zur Pädagogischen Hochschule oder an die Universität wird ebenfalls gewährt für Inhaber*innen einer BM, allerdings müssen sie zuerst eine Ergänzungsprüfung (Passerelle) bestehen.
Projektziele
SAVOIRSOCIAL will die Berufsmaturitätsquote im Beruf Fachmann*frau Betreuung erhöhen. Dies ist ein Gewinn für die gesamte Branche: Arbeitnehmende erhalten mehr berufliche Perspektiven. Arbeitgebende profitieren von gut qualifizierten und ambitionierten Fachpersonen. Nicht zuletzt soll damit auch die Attraktivität des Berufsfeldes gesteigert werden.
Die Ziele konkret:
Projektorganisation
Steuergruppe: Vorstand SAVOIRSOCIAL
Projektleitung: Geschäftsstelle SAVOIRSOCIAL
Einbezug von weiteren Personen/Akteuren je nach Ziel und Massnahme
Zeitplan
Lancierung ab 2022. Der konkrete Zeitplan wird noch ausgearbeitet.
Projektzuständige bei SAVOIRSOCIAL: Ursula Zweifel
Stand: Juli 2022
Aktuell
Im Mai hat ein Kickoff-Workshop stattgefunden mit den Mitgliedern der Steuergruppe des Teilprojekts B (vgl. unten). Der Fokus lag dabei auf der Erarbeitung eines gemeinsamen Verständnisses, was Digitalisierung im Bereich FaBe (aber auch für andere Ausbildungen im Sozialbereich) bedeuten könnte. Aufgrund dessen ist beschlossen worden, in einem ersten Schritt Analysen und Abklärungen zu tätigen, damit ein zukünftiges Angebot den Bedarf der Branche trifft.
Die Ausbildungsplattform time2learn ist pünktlich auf den Ausbildungsstart im August 2021 online gegangen. Sie wird bereits rege genutzt! ARTISET (für den Behinderten- und den Betagtenbereich) und kibesuisse (für den Kinderbereich) bieten Schulungen für Nutzende auf Deutsch und Französisch an. → Mehr Informationen dazu. Damit ist der Kern des Teilprojekts A (vgl. unten) umgesetzt.
Ausgangslage
Die Revision der beruflichen Grundbildung Fachmann*frau Betreuung ist seit Sommer 2020 abgeschlossen. SAVOIRSOCIAL war als Trägerin der Ausbildung verantwortlich für die Erarbeitung von Umsetzungsinstrumenten. Auf Empfehlung der Schweizerischen Kommission für Berufsentwicklung und Qualität, SKBQ FaBe, hat der Vorstand von SAVOIRSOCIAL entschieden, digitale Instrumente für die revidierte Ausbildung zu schaffen. Dies nicht nur, weil digitale Lernformen in der heutigen Zeit nicht mehr wegzudenken sind, sondern auch, weil er darin eine grosse Chance zur Förderung der Lernortkooperation erkennt. Unter ‹digital› wird dabei mehr als «nur» elektronisch basiert verstanden. Vielmehr geht es darum, die modernen Techniken für das individualisierte Lernen zu nutzen (u.a. mit Hilfe künstlicher Intelligenz).
Projektziele
Mit dem Projekt wird das Ziel verfolgt, dass allen Lernenden und Ausbildungsverantwortlichen an den drei Lernorten eine digitale Ausbildungs- und Lernplattform zu Verfügung steht. Sie soll der Information, Planung, Durchführung und Evaluation der Ausbildung dienen und damit das strukturierte und methodenreiche Lehren und Lernen orts- und zeitunabhängig fördern. Die Plattform will damit gleiche Voraussetzungen für alle Lernenden schaffen und einen Beitrag zur Steigerung der Ausbildungsqualität leisten.
Im Juni 2020 wurde das Projekt digital.SOCIAL in zwei Teilprojekte gegliedert:
Projektorganisation
Das Teilprojekt A wurde agil geleitet. Im Sommer 2020 wurde die Projektträgerschaft erweitert und die Projektorganisation entsprechend angepasst: Neu waren die Arbeitgebendenverbände Kibesuisse, INSOS Schweiz und CURAVIVA Schweiz in der Projektträgerschaft. SAVOIRSOCIAL war Partnerorganisation und Auftragnehmerin für die Umsetzung des Teilprojekts A. Die Dachorganisation koordinierte die Entwicklung der Plattform.
Im Teilprojekt B agiert eine Steuergruppe, bestehend aus Vertretungen der Arbeitgebendenverbände und der kant./reg. OdA im Sozialbereich. SAVOIRSOCIAL hat die Leitung für dieses Teilprojekt inne.
Projektphasen und Zeitplan
Aufgrund des agilen Projektmanagements gab es im Teilprojekt A keinen fixen Zeitplan.
Im Teilprojekt B ist folgender Zeitplan vorgesehen:
Projektzuständige bei SAVOIRSOCIAL: Charlotte Reinhard resp. Olivia Thoenen und Fränzi Zimmerli
Stand: Juli 2022
Aktuell:
SAVOIRSOCIAL führt jedes Jahr ein Monitoring durch, um die Situation der ausbildungsunabhängigen Praktika vor dem Einstieg in die berufliche Grundbildung Fachmann*frau Betreuung (FaBe) zu eruieren. Dazu werden die FaBe-Lernenden des ersten Lehrjahres danach befragt, was sie zwischen dem Abschluss der obligatorischen Schule und dem Lehrbeginn gemacht haben. Die Erhebung 2021 zeigt auf, dass etwas mehr als 45% der Befragten eines oder mehrere Praktika absolviert haben. Dies ist gegenüber dem Vorjahr ein leichter Rückgang (2020: 46%). Der Bericht geht auf die Dauer, die Gründe und den Lohn ein und zeigt Details nach Fachrichtung, Geschlecht und Sprachregion auf.
Resultate der bisherigen Monitorings:
2016 hat SAVOIRSOCIAL erstmals einen Runden Tisch zum Thema Praktika vor dem Einstieg in die berufliche Grundbildung Fachmann*frau Betreuung einberufen. Ziel war es, dass relevante Akteur*innen gemeinsam über das Thema diskutieren und Massnahmen überlegen. Im 2017 fand ein zweiter Runder Tisch statt, Ende 2021 ein dritter.
Dokumente Runder Tisch 2016
Dokumente Runder Tisch 2017
Informationen und Dokumente Runder Tisch 2021
Am 12. November 2021 hat SAVOIRSOCIAL zum dritten nationalen Runden Tisch zum Thema ausbildungsunabhängige Praktika vor Lehrbeginn FaBe eingeladen. Neben Vorstandsmitgliedern von SAVOIRSOCIAL haben Vertretungen des Staatssekretariats für Wirtschaft (SECO), des Staatsekretariats für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI), der Eidg. Kommission für Familienfragen (EKFF) und der Schweizerischen Berufsbildungsämter-Konferenz (SBBK) teilgenommen. Die Anwesenden berichteten von den Massnahmen, die in ihrem Zuständigkeitsbereich ergriffen wurden, um die unerwünschten Praktika vor Lehrbeginn einzudämmen. Es wurde deutlich, dass nach wie vor Handlungsbedarf besteht, um die Zielsetzungen aus der gemeinsamen Erklärung (vgl. ganz unten) zu erreichen.
Erneut wurde betont, dass die Finanzierung vor allem im Kinderbereich die grösste Herausforderung darstellt. Deshalb wurde als wichtiger Lösungsansatz die «Lobbyarbeit» auf politischer Ebene bezüglich der Finanzierung der familienergänzenden Kinderbetreuung genannt. Hier gilt es, hartnäckig zu bleiben und darauf zu verweisen, dass die Betreuungsberufe systemrelevant sind. Zudem braucht es weitere Sensibilisierungs- und Beratungsarbeit in den Betrieben, in dem ihnen aufgezeigt wird, wie sie von den Praktika wegkommen. Dank der neuen Bildungsverordnung FaBe können die Betriebe mehr Lernende als früher anstellen. Generell gilt es, am Thema dran zu bleiben und es immer wieder öffentlich zu machen.
In einem Flyer informiert SAVOIRSOCIAL über das Thema ausbildungsunabhängige Praktika im Sozialbereich. Er richtet sich hauptsächlich an jugendliche Berufsinteressierte und ihre Eltern und weist sie auf einige wichtige Aspekte in Bezug auf den Einstieg in die berufliche Grundbildung Fachmann*frau Betreuung hin.
Ausgangslage und Ziel:
Die grosse Mehrheit der Lernenden Fachmann*frau Betreuung hat vor ihrem Einstieg in die berufliche Grundbildung ein oder sogar mehrere ausbildungsunabhängige Praktika absolviert. Dies ist in den gesetzlichen Grundlagen nicht vorgesehen und auch nicht erwünscht. SAVOIRSOCIAL hat sich dem Thema angenommen und im Dezember 2016 einen Runden Tisch dazu einberufen. Gemeinsam mit Vertretungen von Bund, Kantonen und Mitgliederorganisationen wurde eine Erklärung verfasst mit dem Ziel, die Einstiegshürden in die berufliche Grundbildung in Form von Praktika abzubauen. Im Dezember 2017 hat der zweite Runde Tisch zum selben Thema stattgefunden. Der Austausch zeigte, dass mehrere Massnahmen ergriffen und Aktivitäten durchgeführt wurden. Einige Verbände haben Positionspapiere, Medienmitteilungen und Informationsblätter zum Thema aufgesetzt. SAVOIRSOCIAL hat eine Umfrage zur Situation der Lernenden in den Kantonen durchgeführt.
Aktualisiert: Mai 2022
Die Erarbeitung der Online-Informationsplattform sozialeberufe.ch ist in vollem Gange. Zusammen mit der Webagentur Sturm und Bräm, die den Projektauftrag bekommen hat, wird die Struktur erarbeitet. Die grafische Arbeit übernimmt die Agentur art.I.schock, mit der SAVOIRSOCIAL seit mehreren Jahren zusammenarbeitet. Neu sind die SASSA und die SPAS als assoziierte Mitglieder in der Projektgruppe vertreten.
Um die Qualität in der Betreuung hochzuhalten, benötigt der Sozialbereich gut ausgebildetes Personal. Dies bedingt, dass genügend Personen einen sozialen Beruf erlernen möchten und darin verbleiben. Damit jemand die «richtige» Wahl für eine individuell passende und befriedigende Ausbildung und die anschliessende, möglichst mehrjährige Berufsausübung treffen kann, ist fundierte Information wichtig: die Sonnen- und Schattenseiten des Berufs kennen, motiviert sein, um das nötige «Rüstzeug» zu erwerben, wissen, was die Voraussetzungen sind und wie man vorgehen kann etc. Hier setzt das Projekt an: (Potenzielle) Berufsinteressierte sollen auf der Plattform alle Informationen finden, die sie benötigen, um zu entscheiden, ob sie einen sozialen Beruf ins Auge fassen möchten respektive sich im Sozialbereich weiterbilden möchten.
Auf der Website savoirsocial.ch finden sich bereits umfassende Informationen zu den sozialen Berufen. Die Website richtet sich jedoch an verschiedenste Anspruchsgruppen (u.a. auch Berufsbildner*innen und Verbandsmitglieder). Mit der Abtrennung der Inhalte für Berufsinteressierte sollen die verschiedenen Zielgruppen direkter und übersichtlicher an die für sie relevanten Informationen kommen.
Das Projekt will dazu beitragen, den Nachwuchs im Sozialbereich zu sichern. Konkret sollen mit der Schaffung der Online-Informationsplattform sozialeberufe.ch folgende Ziele erreicht werden:
Der Auftrag für die (technische) Umsetzung hat die Webagentur Sturm und Bräm übernommen.
Zuständige bei SAVOIRSOCIAL: Stephanie Zemp
Stand: November 2022
Aktuell
Anfang 2022 startete mit «AWAY» ein Mobilitäts-Pilotprojekt für Fachpersonen Betreuung. Es dauert zwei Jahre und beschränkt sich nicht auf eine einzige Zielgruppe beziehungsweise auf ein einziges Austauschformat. Vielmehr lässt das Pilotprojekt bewusst alle Möglichkeiten offen, so dass aus diesen ersten Erfahrungen möglichst viele Lehren gezogen werden können. Es handelt sich um ein Teilprojekt der Analysephase (vgl. unten). Auf der Grundlage der gewonnenen Erfahrungen soll ein offizielles Austausch- und Mobilitätsprogramm ausgearbeitet werden, das ab 2024 starten soll.
Eine Handvoll junger Lehrabgängerinnen ist im Herbst 2022 abgereist, um ihren Berufseinsatz im Ausland zu beginnen. Bisher haben sich ausschliesslich junge Berufstätige, die ihr EFZ weniger als ein Jahr vor ihrer Abreise erworben haben, für einen Austausch angemeldet. Ihre Praktika dauerten zwischen drei und sechs Monaten in Betrieben in Schweden und Irland (die Länder haben die Bewerberinnen selbst gewählt). Die Organisation der zukünftigen Mobilitäten ist in vollem Gange. Es gibt noch freie Plätze im Pilotprojekt für einen Austausch in den Jahren 2023-2024. Lernende können sich bereits über die Website www.savoirsocial.ch/away voranmelden (Formular ausfüllen).
Parallel zum Pilotprojekt läuft die Analysephase, die wertvolle Informationen zur Entwicklung des offiziellen Austausch- und Mobilitätsprogramms (ab Herbst 2024) liefern wird.
Ausgangslage
SAVOIRSOCIAL wurde Ende 2020 von Movetia angefragt, ob sie ein Austauschprogramm für den Beruf Fachmann*frau Betreuung lancieren möchte. Movetia ist die nationale Agentur zur Förderung von Austausch und Mobilität im Bildungssystem. Sie wird getragen von Bund und Kantonen (SBFI, Bundesamt für Kultur BAK, Bundesamt für Sozialversicherungen BSV, Schweizerische Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren EDK). Sie unterhält Mobilitätsprogramme, die Lernenden resp. frisch Ausgebildeten und/oder Berufsbildner*innen einen Einblick in den Arbeitsalltag ihres Berufes in einem anderen Land ermöglicht. Die einzelnen Programme werden von eigenen Projektträgerschaften geführt und können in Bezug auf Aufenthaltsdauer, Ort, Zielgruppe etc. unterschiedlich ausgestaltet werden. Während des Austausches leben die Teilnehmenden in einer Unterkunft (z.B. Gastfamilie). Sie arbeiten in einem Betrieb mit oder sind dort (teilnehmende) Beobachter*innen. Die Ziele des Austausches sind, dass die Teilnehmenden an den Programmen ihre sozialen, (inter-)kulturellen und ggf. sprachlichen Kompetenzen erweitern können. Dies kann u.a. das Verständnis für kulturelle Unterschiede fördern. Gleichzeitig erhalten sie eine zusätzliche fachliche Perspektive (z.B. Einblick in andere Betreuungskonzepte, Inputs für die eigene Arbeit zu Hause). Damit kann nicht zuletzt die Attraktivität der Ausbildung respektive die Attraktivität der Tätigkeit als Berufsbildner*in gesteigert werden.
Projektziele
Das Projekt verfolgt zwei übergeordnete Ziele:
Projektorganisation und Zeitplan
Der Vorstand von SAVOIRSOCIAL fungiert als Steuergruppe, die Geschäftsstelle hat die Projektleitung inne und Movetia bietet Projektberatung und -unterstützung. Ein Soundingboard, bestehend aus Fachpersonen aus den Arbeitsfeldern FaBe, wird dazu beitragen, die Rahmenbedingungen des zukünftigen Austausch- und Mobilitätsprogramms von SAVOIRSOCIAL zu gestalten.
Das Projekt wird in verschiedene Phasen gegliedert:
1. Analyse- und Entwicklungsphase: Erarbeitung einer Koordinationsstruktur und Umfeldanalyse mit dem Ziel, die Grundlagen für ein Austausch- und Mobilitätsprogramm FaBe zu schaffen (2021–2022).
Das Pilotprojekt ist ein Teilprojekt der Analyse- und Entwicklungsphase. Die Evaluation des Pilotprojekts findet Anfang 2024 statt und soll wertvolle Informationen für die Erarbeitungsphase liefern.
2. Erarbeitungsphase: Ausarbeitung für ein Mobilitätsprogramm aufgrund der Resultate der Analysephase und der gewonnenen Praxiserfahrungen, Antrag zuhanden des Vorstandes von SAVOIRSOCIAL, Umsetzung des Förderkonzepts (1. Semester 2024).
3. Umsetzungsphase: Kick-off des Mobilitätsprogramms (ab Herbst 2024), neue Gesuchseingabe bei Movetia
4. Evaluation des Projekts: Ende 2024.
Projektdauer: 2020-2024
Projektleitung: Charlotte Reinhard
Stand: Februar 2023